Bereits das sechste Mal in Folge reiste die Abteilung Leichtathletik am 5. April zusammen mit dem LV Langenthal für eine Woche nach Kroatien ins Trainingslager.
Nach circa elf Stunden Carfahrt erreichten wir am Samstagmorgen mit kleinen Augen, zerknitterter Haut und zusammengefalteten Körpern unser Hotel Belvedere in Medulin.
Bereits wenige Stunden später fand der erste Erkundungs-Dauerlauf statt, wo feststellen mussten, dass der Weg, welcher am direktesten zurück zum Hotel führt, gerade erneuert wird.
Weil niemand gewillt war, einen Umweg zu machen, mussten wir uns dann über Bauschutt, Röhren und Gräben kämpfen, wobei manche an ihrer Sprungkraft zweifelten und riskieren mussten, die andere Seite des Grabens nicht zu erreichen. Glücklicherweise kehrten aber dann doch alle unversehrt zum Hotel zurück.
Wir trainierten jeweils zweimal pro Tag, wobei diejenigen, welchen das noch zu wenig war, sich zusätzlich zu einer Frühschwimmsession um 6:45 im hoteleigenen Salzwasserbecken trafen. Der Geschmack von hochkonzentriertem Salzwasser zu früher Morgenstunde schien einen besonderen Reiz zu haben, denn es fanden sich vor allem von Welschenrohrer Seite regelmässig ein Grüppchen zusammen, um schon vor dem Frühstück die erste Trainingseinheit zu absolvieren.
Zweimal ging es mit dem Car in die nächstgelegene Stadt Pula, wobei wir das eine Mal ein intensives Bahntraining auf der Tartanbahn absolvierten und das andere Mal die Zeit nutzen konnten, um die Stadt zu erkunden. Vor allem das imposante Kolosseum war wirklich einen Besuch wert. Um möglichst eindrucksvolle Fotos knipsen zu können, wurden von Langenthaler Seite zwei Drohnen steigen gelassen. Dies passte aber den ortsansässigen Möwen ganz und gar nicht und sie begannen mit gezieltem entledigen ihrer Exkremente, die unerwünschten Fluggäste zu vertreiben.
Wie jedes Jahr machten wir auch diesmal im nahegelegenen Nationalpark bei Premantura einen Longrun von etwa 14 Kilometern, der jedoch nicht unbedingt dazu beitrug, dass sich die ohnehin schon verhärteten Muskeln ein wenig lockern würden.
Deshalb waren wir sehr froh, dass uns Lisa Lisser ins Lager begleitet hatte und sich grosse Mühe gab, sich um unsere beanspruchten Körper zu kümmern, sodass wird die intensive Woche durchstehen würden.
Am letzten Tag fand am Morgen ein Dauerlauf zum 6 Kilometer entfernten Leuchtturm statt, von wo aus man eine wunderschöne Aussicht auf die unzähligen Buchten und das adriatische Meer hat. Allerdings windete es derart stark, dass wir uns nicht zu nahe an die Klippen wagten und nach einer kurzen Fotosession bald wieder auf den Rückweg machten.
Am Nachmittag stand der letzte Ausflug statt zum Städtchen Motovun, welches auf einem steilen Hügel liegt und von Trüffelwäldern umgeben ist.
Damit sich dieser Besuch auch trainingstechnisch lohnen würde, beschlossen unsere Trainer diesen mit einem «kurzen» Berglauf zu kombinieren. Die Läufer nahmen die wage Wegbeschreibung der Leiterschaft zur Kenntnis und machten sich auf, die beschriebene Route zu finden.
Leider gelang dies den meisten eher schlecht als recht und so fanden sich einige nach Irrwegen im benachbarten Dörfchen wieder, wo sie in der Ferne Motovun erblickten.
Da sie zu diesem Zeitpunkt bereits 8 km zurückgelegt hatten, war allen klar, dass dies wohl noch ein unfreiwilliger Leidensweg werden würde, bis der Rückweg geschafft ist.
Mit einigen Minuten Verspätung fanden dann aber schlussendlich alle – mit mehr oder weniger guter Laune zurück zum Ausgangspunkt.
Den letzten Abend liessen wir in einem Restaurant ausklingen, aber nicht bevor wir uns beim Leiterteam bestehend aus Häusu, Sam Geissbühler, Stefan Haas, Lukas Geissbühler, Peach und der Masseurin Lisa mit einem grossen Applaus für ihre Unterstützung bedankt hatten! Aufgrund der tollen Woche, die wir miteinander in Kroatien verbracht hatten, wurde anschliessend fast einstimmig beschlossen, dass auch das nächste Trainingslager wieder in Medulin stattfinden wird.
Für die jüngeren Teilnehmer und die Leiter ging es dann bald zurück ins Hotel, wohingegen die übrigen noch ein wenig weiterzogen.
Aufgrund mangelnden Erinnerungsvermögens gibt es an dieser Stelle leider nichts weiter zu berichten…
Am nächsten Morgen wäre eigentlich noch der obligate Sonnenaufgangs-Dauerlauf auf dem Programm gestanden, den aber rund drei Viertel der Teilnehmer aus diversen Gründen ausfallen lassen mussten. Immerhin ein kleines Grüppchen fand sich zusammen, um ein letztes Mal eine Runde um die zwei Inseln zu drehen.
Und dann ging alles Schlag auf Schlag und ehe man es sich versah, befanden wir uns schon wieder auf dem Weg in Richtung Heimat.
Die körperlichen Blessuren werden bald verschwinden, doch was bleibt, sind die vielen guten Erinnerungen an eine geniale Woche und die Vorfreude auf das Trainingslager Medulin 2020!
Hier gehts zu den Berichten vom LV Langenthal http://www.lvl.ch/news/nachwuchs-2/560-mexikaner-in-medulin
Link zu weiteren Fotos vom LVL: https://onedrive.live.com/?authkey=%21AJv3WJERIPmLGmg&id=173B9D711370E7F4%216934&cid=173B9D711370E7F4